Die EU investiert 200 Milliarden Franken in KI, darunter 20 Milliarden für Gigafabriken. Ziel: Förderung fortschrittlicher KI-Modelle und Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit weltweit.
Die Europäische Union hat beschlossen, ihre Position im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) erheblich zu stärken. Beim AI Action Summit in Paris kündigte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, an, dass die EU 200 Milliarden Franken für Investitionen in diese Schlüsseltechnologie mobilisieren wird. Von diesem Betrag werden 20 Milliarden Franken speziell für den Bau sogenannter KI-Gigafabriken bereitgestellt, die es Unternehmen ermöglichen, die fortschrittlichsten Modelle der künstlichen Intelligenz zu trainieren.
Dieser Schritt folgt auf die jüngste Ankündigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der einen Plan zur Investition von 109 Milliarden Franken in KI-Projekte in Frankreich vorgestellt hat. Macron verglich diese Initiative mit dem US-Programm „Stargate“, das von OpenAI mit einer Investition von 500 Milliarden Dollar unterstützt wird. Von der Leyen betonte, dass das Ziel der EU darin besteht, künstliche Intelligenz zu einer „Kraft für das Gute und für Wachstum“ zu machen.
„Unser europäischer Ansatz basiert auf Offenheit, Zusammenarbeit und exzellentem Talent. Aber wir müssen ihn noch weiter stärken. Deshalb werden wir gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und unseren Partnern über das Programm InvestAI beispielloses Kapital für europäische KI-Gigafabriken mobilisieren“, fügte von der Leyen hinzu.
Im vergangenen Monat kündigte der neu eingesetzte US-Präsident Donald Trump ein Joint Venture mit OpenAI, Oracle und Softbank an, das Hunderte von Milliarden Dollar in die KI-Infrastruktur in den USA investieren soll. Dieses Team plant, ein separates Unternehmen zu gründen, das sofort 100 Milliarden Dollar (96 Milliarden Franken) investieren und die Investition in den nächsten vier Jahren auf 500 Milliarden Dollar (480 Milliarden Franken) erhöhen wird.
Die Europäische Kommission hat bereits im Dezember die Einrichtung der ersten sieben KI-Fabriken angekündigt und wird demnächst die nächsten fünf vorstellen. Die Gigafabriken werden mit etwa 100.000 KI-Chips der neuesten Generation ausgestattet sein, viermal mehr als die derzeitigen KI-Fabriken. Ziel ist es, Unternehmen, einschließlich kleinerer, den Zugang zu groß angelegter Rechenleistung für die künftige Entwicklung zu ermöglichen.
Der französische KI-Entwickler Mistral AI warnte bereits im letzten Jahr vor der hohen Nachfrage nach Supercomputer-Einrichtungen für das Training von Modellen. Die über InvestAI finanzierten Gigafabriken streben an, die größte öffentlich-private Partnerschaft der Welt für die Entwicklung vertrauenswürdiger KI zu werden.
Die Finanzierung von KI-Gigafabriken wird eine Kombination aus Zuschüssen und Kapitalinvestitionen sein und als Pilotfall für strategische Technologien im Rahmen des EU-Wettbewerbskompasses dienen, einer Strategie zur Förderung des Wachstums.
