IMF sieht trotz US-Zöllen keine globale Rezession. Handelsspannungen belasten Märkte, doch eine widerstandsfähigere Weltwirtschaft sei möglich, so Kristalina Georgieva.
Die Internationale Währungsfonds (IWF) sieht trotz der jüngsten US-Zölle keine globale Rezession auf die Weltwirtschaft zukommen. Dies teilte die Organisation in ihrer aktuellen Prognose mit, obwohl sie zugleich vor einer Erosion des Vertrauens zwischen den Handelspartnern warnt.
Die Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, betonte in einer Rede am Donnerstag:
"Eine widerstandsfähigere Weltwirtschaft ist in Reichweite – wir müssen klug handeln, um sie zu sichern."
Zwar würden die neuen Wachstumsprognosen nach unten korrigiert, doch eine weltweite Rezession sei nicht zu erwarten.
Die Unsicherheiten durch die Handelsspannungen seien jedoch "buchstäblich außer Kontrolle", so der IWF. Die globalen Aktienmärkte hätten bereits deutliche Verluste verzeichnet, seit die US-Regierung am 2. April neue Zölle angekündigt hatte. Der britische FTSE 100-Index liegt beispielsweise immer noch 4,6 % unter seinem Stand von vor einem Monat.
Andere Institutionen zeigen sich besorgter: Die Welthandelsorganisation (WTO) prognostizierte am Mittwoch einen Rückgang des globalen Handelsvolumens in diesem Jahr. Auch die Bank of England warnte vor den Auswirkungen der Zölle auf das Wirtschaftswachstum und die Finanzstabilität.
Die Europäische Zentralbank (EZB) reagierte auf die angespannte Lage am Donnerstag mit einer Senkung ihres Leitzinses. Georgieva forderte indes Europa auf, "Handelshemmnisse im Dienstleistungssektor abzubauen" und den Binnenmarkt zu stärken. Gleichzeitig müsse China seine soziale Absicherung verbessern, um die Sparquote zu senken, und die USA sollten ihre Staatsverschuldung reduzieren.
Die IWF-Chefin appellierte an alle Nationen: "Jedes Land muss seine Hausaufgaben machen, um die Widerstandsfähigkeit der globalen Wirtschaft zu stärken."
