Investoren ziehen sich aus US-Assets zurück, während Sorgen über Wachstum und Inflation zunehmen. Der Euro profitiert von EU-Gegenmaßnahmen zu US-Zöllen und erreicht Sechsmonatshoch. Fed-Senkungsaussichten belasten den US-Dollar.
Anleger ziehen sich aus US-Vermögenswerten zurück, da Sorgen über Wachstum und Inflation erneut aufkommen. In Europa bewerten Investoren weiterhin die möglichen Auswirkungen von Trumps Zöllen auf die Eurozone und beobachten potenzielle Gegenmaßnahmen. Stephane Sejourne, EU-Kommissar für Wohlstand und Industriestrategie, erklärte, eine Liste von Produkten als Reaktion auf die US-Zölle werde in den kommenden Tagen veröffentlicht. Die EU bleibe geeint und habe „Trumpfkarten in der Hand, um Druck auf die USA auszuüben“. Der Euro legte in der vergangenen Woche über 3 % zu.
Britische Unternehmen könnten mit verstärktem Wettbewerb auf dem globalen Markt konfrontiert werden, da Unternehmen aus von Zöllen betroffenen Ländern nach alternativen Absatzmärkten suchen. Dies würde die ohnehin angespannte Wirtschaftslage des Vereinigten Königreichs weiter belasten. Die Bank of England hält an einer vorsichtigen und schrittweisen Lockerung der Geldpolitik fest, da die Inflation weiterhin über dem Zielwert von 2,0 % liegt.
Der US-Dollar und Aktienmärkte stehen weiter unter Druck, nachdem es in der vergangenen Woche zu einem Abfluss von Kapital aus US-Vermögenswerten kam. Dennoch übertrafen die Arbeitsmarktdaten vom Freitag die Erwartungen: Die USA verzeichneten im März 228.000 neue Arbeitsplätze. Fed-Chef Jerome Powell warnte, die US-Zölle könnten zu höherer Inflation und verlangsamtem Wachstum führen. Die Fed müsse sicherstellen, dass „ein einmaliger Preisanstieg kein anhaltendes Inflationsproblem wird“.
Wichtige Entwicklungen: Der europäische Anlegersentiment-Index Sentix fiel im April auf -19,5 nach zuvor -2,9 im März. Dennoch stieg der Euro, da Märkte die robuste Leistungsbilanz der EU positiv bewerten, während sie die Auswirkungen der US-Zölle abwägen. Gegenmaßnahmen der EU, die unter anderem 28 Milliarden Dollar an US-Importen betreffen könnten, werden erwartet. Der Euro notiert derzeit auf einem Sechsmonatshoch gegenüber anderen G7-Währungen.
Die britischen BIP-Daten, die am 11. April veröffentlicht werden, könnten nach einem schwachen Januar eine Erholung zeigen. Die erhöhten Staatsausgaben dürften das Wachstum stützen, doch eine schwächere Nachfrage aus den USA und der EU nach britischen Gütern und Dienstleistungen könnte später im Jahr belastend wirken. Die Märkte werden auch die anstehenden Industrieproduktionsdaten genau beobachten.
Über der US-Wirtschaft ziehen dunkle Wolken auf, da die Handelspolitik der Trump-Administration Befürchtungen über höhere Preise und langsameres Wachstum schürt. In diesem Kontext wachsen die Erwartungen, dass die US-Notenbank die Wirtschaft durch Zinssenkungen stützen wird. Der Markt rechnet bis Jahresende mit 111 Basispunkten an Zinssenkungen. Die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreisindexdaten (CPI) am Donnerstag wird ein wichtiger Indikator für die weitere geldpolitische Ausrichtung sein.
Erwartete Wechselkursbereiche:
GBP/USD: 1,2845 – 1,2900 ↑
GBP/EUR: 1,1695 – 1,1740 ↑
EUR/USD: 1,0950 – 1,1000 ↑
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