Shell senkt Gasproduktionsprognose aufgrund von Wartungsarbeiten und schlechtem Wetter. Die LNG-Volumina sinken im ersten Quartal, während die Aktie an der Londoner Börse fällt.
Der britische Energiekonzern Shell hat seine Prognose für die Erdgas- und Flüssigerdgasproduktion (LNG) für das erste Quartal dieses Jahres nach unten korrigiert. Grund dafür sind ungeplante Wartungsarbeiten in Australien sowie ungünstige Wetterbedingungen wie Zyklone.
Die erwartete Gasförderung für die ersten drei Monate des Jahres liegt nun zwischen 910.000 und 950.000 Barrel Öläquivalent pro Tag. Zuvor hatte das Unternehmen mit einer Produktion zwischen 930.000 und 990.000 Barrel gerechnet. Dennoch zeigt die aktuelle Schätzung im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres, in dem 905.000 Barrel gefördert wurden, einen leichten Anstieg.
Auch die erwarteten LNG-Mengen wurden angepasst. Shell rechnet nun mit einer Produktion zwischen 6,4 und 6,8 Millionen Tonnen, nachdem zuvor 6,6 bis 7,2 Millionen Tonnen prognostiziert worden waren. Die Upstream-Produktion, die die Förderung von Erdgas und Rohöl umfasst, wird voraussichtlich zwischen 1,79 und 1,89 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag liegen.
Die Ankündigung führte zu einem Kursrückgang der Shell-Aktie um 4,7 % an der Londoner Börse. Russ Mould, Investmentdirektor bei AJ Bell, kommentierte:
„Eine der Stärken von Shell ist seine dominante Position im Erdgasgeschäft. Es wird die Aktionäre enttäuschen, dass dieser Bereich nicht wie erwartet performt.“
Unter CEO Wael Sawan hat Shell Maßnahmen ergriffen, um mit US-Konkurrenten Schritt zu halten. Dazu gehören Kostensenkungen, kontrollierte Ausgaben und eine Reduzierung der Nettoverschuldung. Gleichzeitig wurden Investitionen in grüne Energieprojekte zurückgefahren, sofern diese nicht eigenständig rentabel sind. Die vollständigen Quartalsergebnisse werden am 2. Mai veröffentlicht.
Im März hatte Shell eine überarbeitete Strategie vorgestellt, die stärker auf das Öl- und Gasgeschäft setzt. Das Unternehmen plant, die Rendite für Aktionäre in den nächsten fünf Jahren zu steigern und gleichzeitig unnötige Kosten zu kürzen. Sawan betonte:
„Unser Ziel ist es, führend im integrierten Gas- und LNG-Geschäft zu werden und gleichzeitig eine stabile Ölproduktion aufrechtzuerhalten.“
Auch der Konkurrent BP hat kürzlich seine Ausgaben für erneuerbare Energien reduziert und stattdessen mehr in Öl und Gas investiert. Hintergrund ist der Druck von Investoren, darunter aktivistische Fonds wie Elliott Management, die höhere Renditen fordern – eine Entwicklung, die bei Klimaaktivisten auf Kritik stößt.
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