Shell kündigt Aktienrückkauf von 3,5 Mrd. USD an, nachdem Q1-Ergebnisse Erwartungen übertrafen. Trotz Gewinnrückgang bleibt die Bilanz robust. Kritik an Klimaziel-Reduktion.
Shell hat am Freitag seine Ergebnisse für das erste Quartal 2025 veröffentlicht und dabei einen bereinigten Gewinn von 5,6 Milliarden US-Dollar (5 Milliarden Euro) gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg von 52 % im Vergleich zum Vorquartal, was auf eine solide Leistung in allen Geschäftsbereichen zurückzuführen ist.
Obwohl diese Zahlen die Markterwartungen von 5 Milliarden US-Dollar (4,4 Milliarden Euro) übertrafen, lag der Gewinn dennoch 27 % unter dem Wert des gleichen Quartals im Jahr 2024.
Das Unternehmen kündigte zudem einen Aktienrückkauf im Umfang von 3,5 Milliarden US-Dollar (3,1 Milliarden Euro) für die nächsten drei Monate an. Dies ist bereits das vierzehnte Quartal in Folge, in dem Shell Rückkäufe in Höhe von mindestens 3 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro) tätigt.
Die Nettoverschuldung belief sich im ersten Quartal auf 41,5 Milliarden US-Dollar (36,6 Milliarden Euro), wobei hier auch Leasingverpflichtungen im Zusammenhang mit der Übernahme von Pavilion Energy berücksichtigt wurden.
Der freie Cashflow sank von 9,8 Milliarden US-Dollar (8,7 Milliarden Euro) im ersten Quartal 2024 auf 5,3 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro) im ersten Quartal 2025, was vor allem auf die gesunkenen Ölpreise zurückzuführen ist.
Die integrierte Gas-Sparte von Shell verzeichnete bereinigte Erträge von 2,5 Milliarden US-Dollar (2,2 Milliarden Euro), während die Upstream-Sparte 2,3 Milliarden US-Dollar (2 Milliarden Euro) erwirtschaftete. Die Chemie- und Produktesparte erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres bereinigte Erträge von 449 Millionen US-Dollar (396,6 Millionen Euro).
Wael Sawan, CEO von Shell, erklärte in einer Pressemitteilung:
"Shell hat im ersten Quartal 2025 erneut solide Ergebnisse erzielt. Wir haben unser führendes LNG-Geschäft durch die Übernahme von Pavilion Energy gestärkt und unser Portfolio durch den Abschluss der Veräußerungen in Nigeria und des Singapore Energy and Chemicals Park optimiert."
Er fügte hinzu:
"Unsere starke Leistung und unsere widerstandsfähige Bilanz geben uns die Sicherheit, in den nächsten drei Monaten weitere 3,5 Milliarden US-Dollar (3,1 Milliarden Euro) für Aktienrückkäufe aufzuwenden – in Einklang mit der strategischen Ausrichtung, die wir im März auf unserem Capital Markets Day vorgestellt haben."
Gleichzeitig steht Shell in der Kritik, nachdem das Unternehmen seine Klimaziele deutlich zurückgeschraubt hat. So wurde das Ziel, den CO₂-Fußabdruck bis 2035 um 45 % zu reduzieren, komplett gestrichen. Auch das Ziel, die Kohlenstoffintensität seiner Energieprodukte bis 2030 um 20 % zu senken, wurde auf 15–20 % korrigiert.
Umweltschützer wie Charlie Kronick von Greenpeace UK äußerten sich besorgt:
"Shell meldet Milliardenprofite in derselben Woche, in der der Klimaausschuss warnt, dass die britische Regierung nicht angemessen auf kostspielige Überschwemmungen, Waldbrände und Hitzewellen reagiert."
Kronick forderte, dass Unternehmen mit hohem Schadstoffausstoß stärker besteuert werden sollten, um betroffene Gemeinden zu unterstützen und Maßnahmen gegen die Klimakrise zu finanzieren.
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