Volkswagen Group verzeichnet Gewinneinbruch durch US-Zölle, trotz steigender Elektroauto-Verkäufe in Westeuropa. Umsatzwachstum von 3%, aber operativer Gewinn sinkt um 37%.
Die Volkswagen Group verzeichnet einen deutlichen Rückgang ihrer Geschäftsleistung, da US-Zölle erhebliche Risiken darstellen. Der deutsche Automobilkonzern meldete am Mittwoch seine Ergebnisse für das erste Quartal, wobei der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um etwa 37 % auf 2,9 Milliarden Euro einbrach. Dies ist vor allem auf die Auswirkungen der US-Zölle zurückzuführen.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal dieses Jahres leicht um 3 % auf 78 Milliarden Euro im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2024. Die Verkaufszahlen beliefen sich auf rund 2,1 Millionen Fahrzeuge, was einem Anstieg von 1 % gegenüber dem ersten Quartal 2024 entspricht.
Der weltweite Anteil von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) an den Auslieferungen stieg von 6 % auf 10 % im Jahresvergleich. In Westeuropa erhöhte sich der BEV-Anteil von Volkswagen sogar von 9 % auf 19 %, wobei jedes vierte in diesem Zeitraum zugelassene Elektroauto vom Volkswagen-Konzern stammte.
Die globale Automobilbranche ist besonders anfällig für die aktuellen US-Zölle auf Fahrzeugimporte, da die Lieferketten stark internationalisiert sind. Viele Hersteller sind auf Produktionsstätten außerhalb der USA angewiesen. Obwohl die US-Regierung die Zölle kürzlich angepasst hat, um die Belastung für Unternehmen zu verringern, sind die Auswirkungen bereits spürbar. Es könnte jedoch noch einige Zeit dauern, bis sich die volle Wirkung dieser Änderungen entfaltet.
„Wie erwartet hatte der Volkswagen Group einen gemischten Start ins Geschäftsjahr. Unsere Fahrzeuge werden sehr gut angenommen. Die Auftragseingänge in Westeuropa sind deutlich gestiegen, und unsere Auftragsbücher füllen sich schnell“, erklärte Arno Antlitz, Finanzvorstand von Volkswagen AG, in der Quartalsmitteilung.
Antlitz betonte, dass mittlerweile jedes fünfte in Westeuropa verkaufte Auto vollelektrisch sei. Gleichzeitig übe dieser Markterfolg Druck auf das Ergebnis aus: „Eine operative Marge von rund vier Prozent zeigt deutlich, dass noch erheblicher Verbesserungsbedarf besteht.“
Er verwies zudem auf die Notwendigkeit, sich auf steuerbare Faktoren zu konzentrieren, insbesondere angesichts der volatilen globalen Wirtschaftslage. Um in einem sich schnell wandelnden Marktumfeld erfolgreich zu sein, müsse das Unternehmen sein breites Produktangebot mit einer wettbewerbsfähigen Kostenbasis kombinieren.
Für das laufende Jahr erwartet die Volkswagen Group einen Umsatzanstieg von bis zu 5 % gegenüber dem Vorjahr. Die operative Umsatzrendite soll zwischen 5,5 % und 6,5 % liegen, wobei diese Prognose mögliche Auswirkungen der aktuellen Zölle nicht berücksichtigt.
Der Netto-Cashflow im Automobilgeschäft wird auf 2 bis 5 Milliarden Euro geschätzt, während die Netto-Liquidität in diesem Bereich voraussichtlich zwischen 34 und 37 Milliarden Euro liegen wird. In einer Pressemitteilung hieß es: „Auf Basis der Entwicklungen bis zum 28. April 2025 erwartet der Volkswagen Group, dass die operative Umsatzrendite, der Netto-Cashflow und die Netto-Liquidität sich am unteren Ende der jeweiligen Spannen bewegen werden.“
Das Unternehmen bekräftigte sein Ziel, eine solide Finanz- und Liquiditätspolitik fortzuführen.
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