Chinas Importe sinken 2025 stärker als erwartet (-4,3 %), während die Exporte überraschend stark steigen (+12,4 %). Gründe sind US-Zölle und schwache Binnennachfrage. Details zu Handelspartnern und Warengruppen.
Chinas Importe sind im März 2025 stärker zurückgegangen als erwartet. Die Einfuhren sanken im Jahresvergleich um 4,3 % auf 211,3 Milliarden US-Dollar, womit sie die Markterwartungen von einem Rückgang um 2,0 % deutlich unterschritten. Dies stellt den zweiten Monat in Folge mit einem Rückgang dar, was auf die anhaltende Schwäche der Binnennachfrage sowie die bevorstehenden US-Zollerhöhungen zurückgeführt wird.
In den ersten drei Monaten des Jahres gingen die Importe insgesamt um 7,0 % auf 580,7 Milliarden US-Dollar zurück. Besonders betroffen waren dabei Raffinerieprodukte (-20,2 %), Erdgas (-16,0 %), Seltene Erden (-31,0 %) und Stahl (-10,5 %). Zuwächse verzeichneten hingegen automatische Datenverarbeitungsgeräte (+85,0 %), Hochtechnologieprodukte (+9,2 %) sowie integrierte Schaltkreise (+3,2 %). Auch bei Rohkupfer und Kupfermaterial (+2,5 %) sowie Elektroprodukten (+4,2 %) stiegen die Einfuhrwerte.
Die Importe aus den USA (-1,4 %), der EU (-6,3 %), Südkorea (-0,7 %), Japan (-4,1 %), dem Vereinigten Königreich (-12,1 %), Indien (-25,1 %) und Russland (-6,7 %) gingen zurück. Steigerungen gab es dagegen aus ASEAN-Staaten (+2,8 %), Hongkong (+0,7 %) und Taiwan (+17,8 %). Im Jahr 2024 waren die Importe insgesamt um 1,1 % auf 2,59 Billionen US-Dollar gestiegen.
Parallel dazu stiegen Chinas Exporte im März 2025 überraschend stark. Die Ausfuhren legten um 12,4 % auf 313,9 Milliarden US-Dollar zu und übertrafen damit die Prognosen von 4,4 % deutlich. Dies ist der schnellste Anstieg seit Oktober des Vorjahres und wird mit einer Vorziehwirkung vor den angekündigten US-Zöllen in Verbindung gebracht.
Im ersten Quartal 2025 wuchsen die Exporte insgesamt um 5,8 % auf 853,7 Milliarden US-Dollar.
Besonders stark stiegen die Ausfuhren von Düngemitteln (+42,7 %), mechanischen und elektronischen Produkten (+7,6 %), Haushaltsgeräten (+8,7 %) sowie LCD-Produkten (+8,4 %).Rückgänge gab es hingegen bei Seltenen Erden (-10,9 %), Stahl (-4,8 %) und Keramikprodukten (-19,3 %).
Die wichtigsten Abnehmerländer mit Exportzuwächsen waren die USA (+4,5 %), Japan (+2,8 %), Hongkong (+8,3 %), Indien (+13,8 %), das Vereinigte Königreich (+6,2 %), die EU (+3,7 %) und die ASEAN-Staaten (+8,1 %). Rückläufig waren die Lieferungen nach Russland (-6,3 %), Südkorea (-1,7 %) und Australien (-4,6 %).